Broadcast.

Broadcast – Die Nachricht an alle

Eine von einem Computer in einem Netz­werk verschickte Nach­richt ist im Normal­fall an einen Empfän­ger­rechner adres­siert. Alle anderen Rechner im Netz­werk hören diese Nach­richt nicht, weil die Netz­werk­karte diese Nach­richt igno­riert. Solche Nach­richten werden auf Hard­ware­ebene bereits als irrele­vant ausge­fil­tert, die höheren Funk­tionen des Betriebs­sys­tems merken nichts davon. Neben der eigent­li­chen indi­vi­du­ellen Adresse verfügen Rechner jedoch über eine zweite Adresse, unter der sie ansprechbar sind. Diese Adresse ist für jeden Rechner gleich und wird Broad­cast Adresse genannt. Ist eine Nach­richt an diese Broad­cast Adresse gerichtet, wird sie von jedem Rechner mitge­hört. Wie auf diese Nach­richt zu reagieren ist, muss dann durch die auf dem Rechner instal­lierte Soft­ware entschieden werden.

Warum wird ein Broad­cast versandt?

Im Normal­fall besteht der Grund nicht darin, dass die Nach­richt wirk­lich für alle Rechner inter­es­sant ist, sondern darin, dass der genaue Adressat unbe­kannt ist. Ein Computer, der im Netz gerade hoch­ge­fahren wird, muss beispiels­weise oft eine Netz­werk­kon­fi­gu­ra­tion über das Netz­werk erhalten (DHCP). Weil er zu diesem Zeit­punkt noch nicht weiß, unter welcher Adresse der Server erreichbar ist, von dem er diese Konfi­gu­ra­tion beziehen kann, schickt er die entspre­chende Anfrage an die Broad­cast Adresse. Nur der Server wird antworten; auf allen anderen Rech­nern wird das Betriebs­system den Broad­cast als irrele­vant verwerfen.

Einige Ausnahmen exis­tieren, in denen wirk­lich jeder Rechner adres­siert werden soll. So können z.B. viele Server so konfi­gu­riert werden, im Falle eines Herun­ter­fah­rens eine Shut­down-Message an alle Clients zu senden, die dann als Pop Up auf dem Bild­schirm ange­zeigt wird. In diesem Fall handelt es sich bei dem Broad­cast wirk­lich um eine Nach­richt, deren Inhalt für alle bestimmt ist.

Wie schon ange­deutet ist die Broad­cast Tech­no­logie für den gesamten Bereich der Fern­war­tung von Wich­tig­keit. Durch die rich­tige Einord­nung einer Remote Zugriff Anfrage beim Adres­saten, in diesem Fall dem Remote Desktop, wird sicher­ge­stellt, dass die Remote Control nicht will­kür­lich vergeben wird. Eine entspre­chende Helpdesk Soft­ware, wie etwa die bewährte Kombi­na­tion aus VNC Server und VNC Viewer, lässt sich entspre­chend konfigurieren.

Eine andere Form von Broadcast

Neben der oben beschrie­benen Form des Broad­cast wird mit diesem Begriff im Engli­schen auch gene­rell die Über­tra­gung von Infor­ma­tionen im Rund­funk bezeichnet. Im Zuge der Entwick­lung der Kommu­ni­ka­ti­ons­me­dien wird Broad­cast zuneh­mend auch im Bereich der Web Konfe­renz (engl. Web Confe­rence) einge­setzt. So wird solch ein Online Meeting immer häufiger nicht nur direkt gestreamt, sondern aufge­zeichnet und zeit­ver­setzt über­tragen. Auch im ständig wach­senden eLear­ning Sektor, einem Spezi­al­fall eines Net Meeting, wird das Unter­richts­ma­te­rial per Broad­cast als Online Präsen­ta­tion den Schü­lern übertragen.